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Pratteln

15523 Einwohner

Pratteln liegt auf 298 m ü. M., begrenzt im Norden durch den Rhein (Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz) und im Süden durch das Gempenplateau und den Adlerberg. Zur Gemeinde gehören auch das Industriegebiet Schweizerhall und ein Teil des grossen Rangierbahnhofs Basel-Muttenz. Nachbargemeinden von Pratteln sind Augst, Füllinsdorf, Frenkendorf, Muttenz, das solothurnische Gempen sowie auf der nördlichen Rheinseite das deutsche Grenzach-Wyhlen.

Pratteln wurde schon sehr früh besiedelt; man fand Überreste aus der Jungsteinzeit und der Eisenzeit, beispielsweise keltische Grabhügel, Grundmauern von römischen Gutshöfen und Grabfunde aus dem Frühmittelalter.

Der Ortsname geht auf spätromanisch "prādello" ,"kleine Wiese" zurück, einer Verkleinerungsform zu lateinisch prātum, d.h. "Wiese". Aus der deutschen Lautung des Namens, die keine Spuren der Zweiten Lautverschiebung aufweist (sonst wäre *Pfrasseln zu erwarten), kann man erschliessen, dass der Ort lange Zeit eine romanische Sprachinsel inmitten der einwandernden Alemannen gebildet hat und der Sprachwechsel erst im 7. oder im 8. Jahrhundert stattgefunden haben muss.

1103 erscheint erstmals der Name Brattelo als Hof des Klosters St. Alban in Basel und 1250 fand die Kirche von Bratelle in einem Basler Dokument Erwähnung. Während fast 200 Jahren war Pratteln im Besitz der Familie Eptinger. Beim grossen Basler Erdbeben von 1356 wurden die Burgen der Eptinger auf Madeln und im Dorf zerstört. 1476 erhielt das Dorf vom deutschen Kaiser Friedrich III. eine immerwährende Steuerfreiheit und das Recht, jährlich vom 1. bis 3. Oktober einen Markt abzuhalten.

1521 wurde der Eptingerbesitz an die Stadt Basel verkauft und Pratteln damit eidgenössisch.

Während der kantonalen Trennungswirren am 3. August 1833 wurde das Dorf von den Basel-Städtern teilweise zerstört, und Pratteln wechselte zum Halbkanton Basel-Landschaft über. Zeugen der Zerstörung sind die dreistöckig wiederaufgebauten Bauernhäuser an der Hauptstrasse gegenüber dem Hotel Engel und im Ausserdorf. Am 7. Juni 1837 setzte die Soleförderung der Saline Schweizerhalle ein, womit für das Dorf die Industrialisierung begann.

Pratteln ist ein typischer Vorort von Basel. Viel Industrie hat sich angesiedelt, jedoch ist die Gemeinde im Dorfkern und auch im südlichen Teil sehr darum bemüht, als Wohngemeinde mit hoher Lebensqualität zu gelten. Sie zählt mit ihren gut 15'000 Einwohnern bereits als Kleinstadt und hat, insbesondere in den plattenbauartigen Quartieren Längi und Rankacker, eine der grössten Ausländerraten im ganzen Kanton Baselland.

Pratteln hat einen Autobahnanschluss an die A2 Richtung Basel (Deutschland / Frankreich) und Mittelland (Luzern, Gotthard, Zürich, Bern). Durch Pratteln führen die SBB-Linien Basel–Olten und Basel–Zürich; es halten jedoch fast ausschliesslich S-Bahn-Züge der Linien S1 und S3. Zudem verkehrt die Tramlinie 14 von Basel nach Pratteln. 2004 wurde der Bahnhof behindertengerecht ausgebaut und modernisiert sowie die Anzahl der Schliessfächer erhöht. Auf den Fahrplanwechsel im Dezember 2008 erhielt Pratteln mit Pratteln Salina Raurica eine weitere S-Bahn-Haltestelle.

Auf dem Gemeindegebiet von Pratteln befindet sich auch die Hardwasser AG. Ein traditionsreiches Unternehmen in Pratteln war das Stahlbau-Unternehmen Albert Buss & Cie. auf dem Gelände des heutigen Buss-Industrieparks.