Nein zum Referendum gegen 2. Gotthardröhre
Chur/Laax – Am Donnerstag, 17. September 2015 fassten die Delegierten der BDP Graubünden ihre Parole für die nationalen Abstimmungen zum Referendum gegen eine 2. Röhre am Gotthard. Die BDP Graubünden sagt mit 71:7 Stimmen nein zum Referendum gegen eine 2. Gotthard-Röhre und somit deutlich ja zum Bau eines zweiten Gotthard-Tunnels.
Genau einen Monat vor dem eidg. Wahlsonntag traffen sich die Delegierten der BDP Graubünden in Laax. Parteipräsident Andreas Felix forderte die Mitglieder auf, konsequent lösungsorientiert zu handeln. Die BDP sei einer Politik der Lösungsfindung verpflichtet und nicht der blossen Verbreiterung von Polemik und lautstarken Verkündigungen von unverrückbaren Positionen. Das Verhalten von eidgenössischen Parlamentarier, welche mit den erschütternden Bildern der Flüchtlingsströme Hassrethorik im Wahlkampf betreiben, gehöre nicht zu den Grundwerten der BDP. Vor dem Hintergrund der täglichen Dramen, welche sich vor unseren Haustüren abspielen, brauche es weder Notrecht noch affektiertes Helfersyndrom. Was es brauche, sei Humanität, straffe Verfahren und den konsequenten Vollzug verbindlicher Entscheide.
Deutliches Ja zur zweiten Gotthardröhre
In einem Einführungsreferat zeigte Guido Biaggio, Vizedirektor des Bundesamtes für Strassen ASTRA, auf, dass für die Sanierung des Gotthard-Tunnels vier Varianten geprüft wurden. Die Bundesratslösung, gegen welche ein Referendum ergriffen wurde, sieht den Bau einer 2. Gotthard-Röhre vor. „Die Bundesratslösung ist die einzige nachhaltige Lösung. Nicht auch, weil für die Sanierung eine Vollsperrung notwendig sein wird“, betont Biaggio.
"Die vorgeschlagene Sanierungslösung ist für den Kanton Graubünden die sinnvollste Lösung, das Problem während der Sanierung des bestehenden Tunnels zu bewältigen, ohne dass Graubünden nicht massive Einschränkungen in Kauf nehmen muss", argumentiert Andreas Felix, Nationalratskandidat und Parteipräsident der BDP Graubünden. Obwohl die Variante einer rollenden Landstrasse auf den ersten Blick weniger kosten würde, sähe die Rechnung anders aus, wenn man daran denke, dass alle 25 Jahre eine Sanierung des Tunnels notwendig sei und diese Kosten in der Kalkulation nicht aufgeführt wurden.
Die Delegierten fassten mit 71:7 Stimmen die Nein-Parole und sprachen sich so deutlich für den Bau einer zweiten Röhre aus.
Das Bundesamt für Strassen rechnet damit, dass während der Sanierung des bestehenden Gotthard-Tunnels auf der San Bernardino-Route ein zusätzliches Verkehrsaufkommen von rund 20‘000 Lkw zu bewältigen sei.
Die BDP hatte sich bereits im Herbst 2014 mit einer Motion für die Sanierung des Gotthard-tunnels stark gemacht und wird sich weiterhin für den Bau der zweiten Gotthardröhre, den Wirtschaftsstandort durch eine funktionierende Infrastruktur sowie für die Sicherheit auf der San Bernardino-Route einsetzen. Durch den Betrieb zweier Tunnelröhren ohne Erhöhung der Kapazität, würde die unabdingbare Sicherheit erhöht, ohne den verfassungsmässigen Alpenschutz zu verletzen.
BDP GR, 18. September 2015