Ja zum Vaterschaftsurlaub
Worum geht es?
Väter sollen innerhalb von sechs Monaten ab Geburt eines Kindes zwei Wochen bezahlten Urlaub beziehen können. Finanziert werden soll der Vaterschaftsurlaub wie die Mutterschaftsentschädigung über die Erwerbsersatzordnung (EO). Dies sieht der indirekte Gegenvorschlag zur Volksinitiative «Für einen vernünftigen Vaterschaftsurlaub – zum Nutzen der ganzen Familie» vor.
Hintergrund
Am 4. Juli 2017 hat der Verein «Vaterschaftsurlaub jetzt!» die Unterschriften für eine Volksinitiative, welche 20 Tage bezahlten Vaterschaftsurlaub forderte, eingereicht. Das Parlament hat im September 2019 einen Gegenvorschlag zur Initiative für 2 Wochen verabschiedet. Darauf haben die Initianten, angeführt von Travail.Suisse, dem Dachverband der Arbeitnehmenden, die Initiative zurückgezogen. Anfang Februar 2020 kam das Referendum gegen diese Gesetzesänderung zustande. Das Referendumskomitee besteht vorwiegend aus VertreterInnen der SVP und JSVP.
Argumente
Weil Väter von Anfang an eine Beziehung zum Kind aufbauen und die Partnerin zu unterstützen möchten, nehmen viele Männer nach der Geburt Ferien oder machen unbezahlten Urlaub. „Ein Privileg, das sich jedoch längst nicht alle Familien leisten können“, ist Nadja Zinsli, Vizepräsidentin der Jungen BDP Graubünden, überzeugt. Die Politik ist daher gefordert, endlich die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Schweiz ihren massiven Rückstand gegenüber anderen europäischen Ländern aufholen kann. In anderen Staaten hat sich eine angemessene Elternzeit, die sich Mutter und Vater aufteilen, längst etabliert.
Ja zum Vaterschaftsurlaub
Ja zum Gesetz sagen:
- Nationalrat (129 Ja-Stimmen, 62 Nein-Stimmen)
- Ständerat (26 Ja-Stimmen, 16 Nein-Stimmen)
- CVP, SP, Grüne, EVP
- Travail.Suisse, Pro Familia Schweiz, männer.ch, Alliance F
Die Delegierten der BDP empfehlen die Annahme des Vaterschaftsurlaubs deutlich.